Welche Informationen nutzen Sie wirklich?Lehrinnovationen entwicklungsorientiert evaluieren
20. Dezember 2017, von Redaktion Universitätskolleg
Foto: UHH/Pinkert
Die Reflexion eigener Erkenntnisinteressen der Lehrlabor-Fellows und die Auswahl passender Methoden standen im Fellow-Workshop zum Thema "Evaluation von Lehrinnovationen" im Fokus.
In den Lehrlabor Fellow-Workshops des Universitätskollegs haben Lehrende die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen zu lehrprojektübergreifenden Themen auszutauschen. Nach einem Workshop zum Forschenden Lernen im Oktober stand am 13. Dezember das Thema "Evaluation von Lehrinnovationen" auf der Agenda. Auf Einladung der Lehrlabor-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Carolin Gaigl, Manuela Kenter und Christian Kreitschmann kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Lehrprojekten der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften und der Fakultät für Geisteswissenschaften zusammen, um die Evaluation ihrer Projekte zu diskutieren.
Inhaltlich wurde der Termin durch Beiträge von Alexa Kristin Brase und André Kopischke aus der
Maßnahme Wirksamkeitsanalyse des Universitätskollegs begleitet. Nach einem kurzen Austausch über
bisherige Evaluationserfahrungen der Teilnehmenden stellten die Referierenden die Bedeutung der
Konkretisierung und Auswahl von Projektzielen für eine angemessene Evaluation heraus und wiesen auf
die Möglichkeiten der so genannten Zielbaummethode hin.
Mit einer Sammlung von
Bewertungskategorien, die für die Evaluation der Lehrprojekte relevant sind, stiegen die Fellows in
die Reflexion ihrer eigenen Evaluationsziele ein. Ein Vergleich mit einem häufig genutzten
Fragebogen-Inventar zur Lehrveranstaltungsevaluation verdeutlichte, dass die Evaluation von
Lehrinnovationen angepassten oder eigens entwickelten Methoden und Instrumenten bedarf. Kurze Impulse
zur Auswahl geeigneter Methoden, zur Fragenformulierung in Befragungsinstrumenten und zur dialogischen
Evaluation warfen Schlaglichter auf die methodischen Möglichkeiten der Evaluation. Anschließend wurden
Lehrinnovationsprojekte, Bewertungskategorien und Methoden in der Diskussion zusammengebracht. Es
zeigte sich, dass in den seltensten Fällen ein einziges Instrument ausreichend ist, um einen
hilfreichen Einblick in die Nutzung neuer Tools, Methoden und Formate sowie ihre Bewertung durch
Studierende zu gewinnen. Vielmehr erscheinen Mixed-Method-Evaluationen geeignet, die sowohl ein
offenes Feedback als auch ein breites Meinungsbild der Studierenden einholen und bestenfalls einen
Dialog über Ideen fördern.
In einem abschließenden Feedback per One-Minute-Paper meldeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zurück, dass deutlich wurde, wie nützlich zielangepasste Fragestellungen sind. Durch die vorgestellten vielfältigen Möglichkeiten zu evaluieren und Feedback einzuholen in Kombination mit dem kollegialen Austausch konnten Ideen und Anregungen zur Verbesserung ihrer jeweiligen Evaluationsvorhaben mitgenommen werden.