Willkommen zur 8. Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten
7. März 2019, von Anne Benteler und Astrid Froese
Foto: Unsplash/Hannah Wei
Gemeinsam mit der Staats- und Universitätsbibliothek und dem Hochschulsport lädt das Schreibzentrum des Universitätskollegs heute zur 8. Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten. Doch an wen richtet sich dieses bundesweite Format genau und was erwartet die Teilnehmenden? Dazu ein kurzes Gespräch mit dem Schreibzentrum.
Zum 8. Mal findet heute die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten statt. Auf was für ein Programm können sich die Studierenden freuen und wie können sie daran teilnehmen?
Wir haben ein Programm zusammengestellt, in dem für alle Schreibenden an der Universität Hamburg etwas dabei sein dürfte. Workshops und Vorträge widmen sich z. B. den verschiedenen Phasen des Schreibprozesses, der Zeitplanung, dem Umgang mit wissenschaftlichen Quellen oder geben ganz praktische Tipps für das Arbeiten mit Citavi und das Einrichten einer Hausarbeit bei Word. Pausen und Entspannung kommen dabei nicht zu kurz. Entspannendes Zeichnen – Zentangle® – und Schreibtisch-Yoga laden zum Durchatmen, Lockern und Innehalten ein. Das Team des Schreibzentrums bietet außerdem durchgehend Beratung an, um individuelle Fragen zu klären und bereits Geschriebenes zu besprechen.
Die Teilnahme an der Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten steht allen Studierenden der Universität offen und ist kostenlos. Eine Anmeldung vorab ist nicht nötig, sondern während der gesamten Veranstaltung möglich und findet vor Ort (im Eingangsbereich der StaBi) statt.
Ein Blick auf die bundesdeutsche wie die internationale Hochschullandschaft zeigt, dass sich dieses Format immer größerer Beliebtheit erfreut: Was macht es so attraktiv für Studierende?
Die Lange Nacht bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich an nur einem Tag sehr vielfältig und umfassend mit dem wissenschaftlichen Schreiben zu beschäftigen. Man muss sich also nicht vorher entscheiden, zu welchem Workshop man sich anmeldet. So lässt sich spontan in ganz unterschiedliche Bereiche reinschnuppern und ausprobieren, was für das Schreiben im Studium hilfreich sein könnte und was einfach Spaß macht. Und das Beste ist: Das aktuelle Schreibprojekt, die Hausarbeit, an der man ohnehin jetzt in den Semesterferien sitzen würde, bleibt nicht liegen. Mit dem Input aus Workshops kann direkt vor Ort weitergeschrieben werden, dafür haben wir Schreibplätze im Informationszentrum (1. Stock) reserviert.
Welche Zielgruppen werden durch dieses Format angesprochen und gibt es Anzeichen dafür, dass die Impulse, die den Teilnehmenden im Rahmen einer solch einmaligen Veranstaltung vermittelt werden, auch nachhaltig wirken?
In erster Linie richtet sich das Format an Studierende – vom ersten Semester bis zur Abschlussarbeit. Auch Promovierende und alle anderen schreibenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität sind herzlich willkommen!
Häufig besuchen Teilnehmende der Langen Nacht im Anschluss unsere regelmäßigen Angebote des Schreibzentrums: Workshops, Write-ins, Schreib jetzt!-Tage und Beratung. Wir denken, dass die Eindrücke und Erfahrungen der Langen Nacht Wirkung zeigen, indem erste Impulse bereits in die Schreibpraxis integriert werden. Sie motivieren aber auch dazu, gemeinsam zu schreiben, noch mehr über wissenschaftliches Schreiben zu lernen oder bestimmte Aspekte zu vertiefen.
Was würdet Ihr als professionelle Schreibberaterinnen und -berater kritischen Stimmen entgegenhalten, die meinen, dass ein solches Format falsche Anreize setzt, weil es Prokrastination belohnt, indem es sie zum Gegenstand eines Events erhebt?
Prokrastination, sogenannte „Aufschieberitis“, ist meist negativ besetzt und kann sogar schambehaftet sein. Tatsächlich erleben aber fast alle Schreibenden auch weniger produktive Phasen bis hin zu Schreibblockaden. Das verbindet – haben wir doch alle schon mal eine Nacht am Schreibtisch durchgemacht, um eine Abgabefrist einzuhalten. Daher finden wir es gut, wenn das Thema aus dem stillen Kämmerlein herausgeholt wird, bei einem Event wie der Langen Nacht ins Gespräch kommt und Austausch ermöglicht: Wie kann ich meine Schreibzeiten planen? Welche Methoden helfen mir, ins Schreiben zu kommen? Welcher Schreibtyp bin ich und worauf sollte ich achten? Welche Strategien können bei Schreibblockaden helfen und wo bekomme ich professionelle Unterstützung? Prokrastination wird bei der Langen Nacht also nicht belohnt, aber zu einem Thema unter vielen. Außerdem mögen wir den Titel der Veranstaltung, weil er immer wieder ein Schmunzeln in Gesichter zaubert.
Eine Besonderheit dieses Jahr ist der Programmpunkt „Zentangle® – die entspannende Zeichenkunst“. Worum handelt es sich dabei?
Dieses Jahr haben wir einen thematischen Schwerpunkt auf die Wichtigkeit und die Gestaltung von Pausen, Momenten der Entspannung und Erholung gelegt. Neben bewegten Pausen mit Schreibtisch-Yoga zum Lösen von Blockaden im Nacken und angenehmem Ganzkörper-Stretching gibt es einen Zentangle®-Workshop. Zentangle® ist eine leicht zu erlernende Zeichenmethode, die einen besonderen Entspannungseffekt hat: Die meditative Fokussierung beim Zeichnen von wiederholenden Linien und grafischen 3-D-Mustern baut Stress ab und macht Platz im Kopf für neue (Schreib-)Ideen.
Zielgerichtetes akademisches Schreiben in ungezwungener Atmosphäre mit vielen Tipps und individueller Beratung. Da bleibt ja nur noch zu sagen: An die Stifte, fertig los! Wir wünschen eine gelungene Veranstaltung!
Eine Programmübersicht und detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungspunkten
finden Sie hier zusammengestellt: uhh.de/uk-lange-nacht-2019.