Neben Leuchtturmprojekten Grundfinanzierung an Hochschulen notwendig
5. Mai 2017, von Redaktion Universitätskolleg
Foto: UHH
Leuchtturmprojekte allein reichen nicht aus. Der Wissenschaftsrat fordert in seinem Positionspapier "Strategien für die Hochschullehre" eine flächendeckende Grundfinanzierung für die Hochschulen.
In seinem neuen Positionspapier „Strategien für die Hochschullehre“ (PDF) formuliert der Wissenschaftsrat die Notwendigkeit eines langfristigen Engagements zur Stärkung der Hochschullehre. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie sich Sichtbarkeit und Status der Lehre an Hochschulen dauerhaft verbessern lassen. Den verschiedenen Förderprogrammen und -initiativen der vergangenen Jahre wie dem „Qualitätspakt Lehre“ attestiert der Rat erfreuliche Anfangserfolge. Er bemängelt jedoch das Fehlen einer institutionellen Strategie mit verbindlichen Grundsätzen, um erfolgreiche Projekte langfristig zu etablieren. „Die Lehre hat nicht die Reputation, wie sie die Forschung hat“, erläutert Professorin Martina Brockmeier, Vorsitzende des Wissenschaftsrates, das müsse sich ändern. Ihr Vorgänger Manfred Prenzel gar sprach von schön gewachsenen Pflänzchen, ein großer Effekt in der Fläche aber würde bislang fehlen.
Um die Dynamik der jüngsten Fördermaßnahmen zu erhalten, brauche es daher wirksame Anschlüsse an den
Qualitätspakt Lehre nach 2020. Zu den zentralen strategischen Handlungsfeldern, die das Gremium
formuliert, gehören zum einen die Verbesserung der Grundfinanzierung an den Hochschulen, um ein
stärkeres Fundament für die Weiterentwicklung der Lehre zu schaffen. Zum anderen bringt der Rat die
Gründung einer eigenständigen bundesweiten Organisation ins Gespräch, um befristete Lehrprojekte im
Rahmen von Antragsverfahren dauerhaft fördern zu können. Eine weitere Aufgabe dieser Organisation
müsste die systematische Vernetzung der gewonnenen Expertise sowie die Entwicklung von
Bewertungsverfahren und -kriterien sein. Eine eigene Organisation gäbe der Lehre insgesamt mehr
Gewicht und Sichtbarkeit, so Brockmeier, denn:
„Auch die Lehre braucht in Deutschland eine
eigene Stimme.“