Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger steigt in MINT-Fächern
10. Dezember 2015, von Redaktion Universitätskolleg
Nach einem Bericht der Initiative "Komm, mach MINT.", die ein Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung "Aufstieg durch Bildung" ist und 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ...
Nach einem Bericht der Initiative "Komm, mach MINT.", die ein Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung "Aufstieg durch Bildung" ist und 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Ziel gestartet wurde, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Berufskarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen, gibt es immer mehr Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den MINT-Fächern. Die Initiative hat hierzu eine Pressemitteilung herausgegeben:
MINT-Studiengänge: Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger steigt weiter an
Ein Blick auf die Entwicklung der Studienanfängerinnen- und Studienanfängerzahlen der letzten Jahre macht eines deutlich: Die MINT-Studiengänge werden immer beliebter – bei Frauen wie bei Männern. Besonders erfreulich: In den klassischen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und in der Informatik steigt der Anteil der Studienanfängerinnen im Studienjahr 2014 weiter an.
Im Studienjahr 2014 (Sommersemester 2014 und Wintersemester 2014/2015) beginnen insgesamt
838.618 Studienanfängerinnen und Studienanfänger ein Studium an einer deutschen Hochschule. Davon
haben sich 336.529 für ein Studium im MINT-Bereich eingeschrieben. Das bedeutet, dass mittlerweile 40
% aller Studierenden sich für einen Studiengang der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften bzw.
Mathematik/Naturwissenschaften entscheiden. Im Jahr 2000 waren es knapp 34 %.
Es bestehen allerdings große Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Knapp 54 % aller
männlichen Studienanfänger wählen ein ingenieurwissenschaftliches bzw. mathematisch oder
naturwissenschaftliches Studium. Bei den Frauen sind es 26 %. Die Entwicklung in den letzten Jahren
zeigt einen positiven Verlauf: Im Jahr 2000 waren es nur 21 % aller Studienanfängerinnen, die sich für
ein MINT-Studium entschieden haben.
Auch in den klassischen ingenieurwissenschaftlichen Fächern Maschinenbau/Verfahrenstechnik und
Elektrotechnik sowie in dem zur Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften gehörenden Studienfach
Informatik zeichnet sich eine positive Entwicklung ab: Von allen Studienanfängerinnen und -anfängern,
die 2014 im Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik ein Studium im ersten Fachsemester beginnen, sind
mittlerweile mehr als 21 % weiblich (1995: 13 %; 2000: 17,5 %), in der Elektrotechnik mehr als 14 %
(1995: 5 %; 2000: 9 %) und in der Informatik fast 24 % (1995: 14 %; 2000: 19 %).
Viele Projekte
und Initiativen, die seit 2000 gestartet wurden, um mehr junge Frauen für MINT-Studiengänge und
-Berufe zu gewinnen, hatten sich insgesamt höhere Ziele gesteckt was die prozentuale Entwicklung des
Frauenanteils angeht. Der alleinige Blick auf die Prozentzahlen birgt die Gefahr, dass die erreichten
Erfolge übersehen werden: Zum einen bleibt der prozentuale Anteil der Studienanfängerinnen immer auf
einem ähnlichen Niveau, wenn parallel zu ihrer Zahl auch die Zahl der Studienanfänger steigt. Dies ist
in den letzten Jahren geschehen und nicht zuletzt als positiver Nebeneffekt der vielfältigen Maßnahmen
für Mädchen und Frauen zu sehen, durch die sich insgesamt das Image der MINT-Berufe positiv verändert
hat, Schnupperangebote etabliert und Studienbedingungen verbessert wurden.
Zum anderen zeigen die absoluten Zahlen, dass die MINT-Studiengänge einen
überdurchschnittlichen Zulauf an Frauen erfahren haben: Waren es 2000 noch 45.671 Studienanfängerinnen
im ersten Fachsemester, die sich für ein Studium im MINT-Bereich entschieden, so sind es im
Studienjahr 2014 mit 105.449 mehr als doppelt so viele (+130 %). In der Elektrotechnik ist die Zahl um
+187 % gestiegen – von 1.368 auf 3.931 Studienanfängerinnen und in der Informatik um +106 % (2000:
7.390; 2014: 15.221).
Insgesamt stieg die Zahl der Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften von 2000 bis
2014 um +182 % (2000: 14.493; 2014: 40.885), in der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften um
+107 % (2000: 31.178; 2014: 64.564). Ein immer wieder angeführtes Gegenargument ist, dass auch die
Gesamtzahl der Studienanfängerinnen stark angestiegen ist – diese stieg jedoch im gleichen Zeitraum
über alle Fächer hinweg nur um +89 %, also deutlich geringer, als in den MINT-Fächergruppen.
Quelle: Pressemitteilung