Kein Schaden, kein Gewinn: Studiengebühren wirken nicht
4. August 2014, von Redaktion Universitätskolleg
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat Ergebnisse einer Untersuchung zum Einsatz von Studiengebühren in neun Staaten veröffentlicht. Dabei wurden Veränderungen in der Zusammensetzung der Studierendenschaft genauso untersucht wie positive Auswirkungen der zusätzlichen Mittel auf Studium und Lehre.
Dabei konnte weder der von Gebührengegnern befürchtete Selektionseffekt, noch der von Befürworten versprochene positive Schub für die Qualität des Studiums belegt werden. Die Einschreibungsquote und die soziale, ethnische und geschlechtliche Zusammensetzung der Bewerberinnen und Bewerber haben sich laut Studie kaum verändert. Entscheidender als die Frage, ob es Gebühren gäbe sei das Verhältnis von Gebühren und finanzieller Unterstützung. Wenn Gebühren mit flankierenden Maßnahmen wie Stipendien eingeführt würden, bliebe ein entsprechender Abschreckungseffekt aus.
Doch auch eine klare Verbesserung von Studium und Lehre durch Studiengebühren kann von der Studie nicht festgestellt werden. Das Geld werde teilweise für Aufgaben der Forschung oder als Kompensation für steigende Kosten und sinkende Etats verwendet und sei auch oft kein starker Anreiz für Hochschulen, sich mehr auf die Ansprüche und Bedürfnisse der Gebührenzahler einzustellen.
- Gesamt-Studie (englisch): http://ec.europa.eu/education/news/2014/20140623-cost-sharing_en.htm
- Zusammenfassung(deutsch): http://ec.europa.eu/education/library/study/2014/cost-sharing/de-executive-summary.pdf
- Homepage des DZHW: http://www.dzhw.eu