Tagung “Studium ohne Abitur – Studium und Berufsverlauf nicht-traditioneller Studierender”
23. Juli 2013, von Redaktion Universitätskolleg
Die Konferenz wird vom Körber-Fonds Nachwuchsforschung gefördert. Sie bietet nationalen (Nachwuchs-)Wissenschaftlern aus der Hochschul- und Mobilitätsforschung die Möglichkeit über zwei Tage offene Forschungsfragen zu debattieren und potentielle Forschungskooperationen zu identifizieren.
Der demographische Wandel und die Bedeutungszunahme von Wissen stellen neue Anforderungen an Gesellschaft sowie Arbeitnehmer/innen. Bildungspolitisch rücken dabei vermehrt „nicht-traditionelle Studierende“, also Studierende ohne Abitur, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Erfolgreiche Teilnehmer von beruflichen Aufstiegsfortbildungen (z.B. Meister), aber auch beruflich Qualifizierte in fast allen Bundesländern können seit 2009 die allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung erhalten, oftmals nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung. Der Anteil dieser nicht-traditionellen Studierenden ist dabei in den letzten Jahren nahezu beständig gestiegen und lag in Deutschland im Jahr 2011 bei 2,1 Prozent der Studienanfänger/innen. Der an der Universität Hamburg angesiedelte Fachbereich Sozialökonomie und seine Vorgängerorganisationen lassen im Vergleich dazu bereits seit 1948 beruflich Qualifizierte ohne Abitur nach bestandener Eignungsprüfung zum Studium der Sozialökonomie zu – dies sind bis zu zwei Fünftel aller Studienanfänger.
Weitestgehend unklar ist jedoch bis heute, welche Gruppen von beruflich Qualifizierten vom „Studium ohne Abitur“ Gebrauch machen, was ihre Studienmotive sind und welche Ziele sie verfolgen. Zudem stellt sich die Frage, welche Implikationen der Studienabschluss für den weiteren Berufsverlauf der „nicht-traditionellen“ Studierenden hat. Die Fachtagung „Studium ohne Abitur“ greift diese offenen Fragen auf. Sie soll dazu dienen, verschiedene Ansätze und aktuelle Forschungsergebnisse zur a) Definition und Zusammensetzung der Gruppe der „nicht-traditionellen Studierenden“, ihren Motiven zur Studienaufnahme, Studienfachwahl, Studienverlauf und -erfolg sowie b) Konsequenzen in Bezug auf den weiteren Berufsverlauf, soziale Ungleichheit und beruflich-soziale Mobilität zu diskutieren. Thematisch gliedern sich die Vorträge in vier Themenblöcke, welche die Gruppe der „nicht-traditionellen“ Studierenden und deren Hochschulzugang, deren Studienstrategien und -motive, Auswirkungen der beruflichen Qualifikation sowie deren weiteren Berufsverlauf umspannen. Gerahmt werden die Vorträge durch Keynotes von Walburga Freitag (HIS) und David Reimer (Universität Aarhus).
Die Konferenz wird vom Körber-Fonds Nachwuchsforschung gefördert. Sie bietet nationalen (Nachwuchs-)Wissenschaftlern aus der Hochschul- und Mobilitätsforschung die Möglichkeit über zwei Tage offene Forschungsfragen zu debattieren und potentielle Forschungskooperationen zu identifizieren. Gleichzeitig offeriert die Tagung die Möglichkeit „Best-Practices“-Beispiele und für eigene Projekte neue Erkenntnisse zu gewinnen. Auf der Konferenz werden auch Ergebnisse aus dem dort angesiedelten Projekt „Passagen aus der Erwerbstätigkeit in das Studium – PETS“ und einer Initiative zur Fokussierung der beruflich-sozialen Mobilität von „nicht-traditionellen“ Studierenden vorgestellt.
Organisatoren: Tobias Brändle & Jessica Ordemann (Teilprojekt 29: Passagen aus Erwerbstätigkeit in das Studium)
Nähere Informationen, Programm und Anmeldedetails unter: NTS-Konferenz website, Konferenz-Programm
In diesem Rahmen sei auch noch auf die Zeitschrift für Beratung und Studium hingewiesen, die sich mit dem gleichen Themenkomplex beschäftigt.