Lehrlabor fördert erneut fünf innovative Lehrkonzepte ab Wintersemester 2013/2014
30. Juli 2013, von Redaktion Universitätskolleg
Zum Start des Wintersemesters 2013/2014 fördert das Lehrlabor erneut fünf innovative Lehrkonzepte an der MIN-Fakultät mit einem Gesamtbudget von ca. 150.000 Euro.
Somit konnte das Teilprojekt des Universitätskollegs seit dem Projektstart zum Wintersemester 2012/2013 bereits 13 Lehrprojekte in der Studieneingangsphase unterstützen. Aus zahlreichen eingegangenen Anträgen wählte die interdisziplinär zusammengesetzte Auswahlkommission im Juni fünf Lehrkonzepte aus, die in den nächsten 6 bis 12 Monaten umgesetzt werden. Die Förderung im Lehrlabor ermöglicht es den MIN-Lehrenden, ihre Lehrideen umzusetzen und so Veranstaltungen neu zu gestalten bzw. innovativ weiterzuentwickeln.
Die folgenden Konzepte werden gefördert:
- eLearning Datenlabor - E-Learning zum Umgang mit Daten: Nutzung quantitativer Online-Datenbanken und Weiterverarbeitung in Excel und ArcGIS
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Christof Parnreiter, Nora Thiessen
Fachbereich: Geowissenschaften
Durch die Integration der Übung „Vom Umgang mit Daten“ in ein E-Learning-Modul soll die Vermittlung methodischer Fähigkeiten im Bereich der Beschaffung von Daten, ihrer Bearbeitung, Visualisierung sowie Interpretation vertieft und verstetigt werden. Ein umfangreicher Online-Zugriff auf viele Datenbanken, wie zum Beispiel von den UN, der Weltbank oder nationalen Statistikämtern ist mittlerweile immer leichter möglich. Ihre Nutzung stellt in der Lehre eine große Chance für die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen dar.
Die E-Learning-Plattform soll Anleitungen und Hilfestellungen für die verschiedenen Arbeitsschritte beim Umgang mit Daten bieten. Das „Handbuch Datenlabor“ wird dazu in das Modul integriert. Zudem wird eine große Bandbreite an Wahl-Aufgaben entwickelt, damit die Studierenden bei der Bearbeitung von Seminarübungen und Hausaufgaben entsprechend ihrer Kenntnisse und Interessen aus verschiedenen Datenbanken und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten wählen können. Dadurch soll eine motivierte Mitarbeit und ein größtmöglicher Lerneffekt erzielt werden, um so das Erlernte nachhaltig zu verankern.
- Freies Experimentieren bis zum Ende gedacht - Vervollständigung des meteorologischen Instrumentenpraktikums
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Felix Ament
Fachbereich: Geowissenschaften
Durch die Einführung von freien Experimenten, bei denen der Arbeitsweg nicht vorgeben ist, wurde das Meteorologische Instrumentenpraktikum in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Freies Experimentieren bedeutet jedoch nicht nur einen Gewinn an Entfaltungsmöglichkeiten und intensiveres Lernen aus den eigenen Erfahrungen, sondern geht auch mit dem Bedarf nach mehr Unterstützung der Studierenden bei der Auswertung der Experimente und mehr Aufwand bei der Korrektur der Protokolle einher. Diesen Herausforderungen wird im Projekt durch die Erstellung eines virtuellen Werkzeugkastens, der Studierenden Methoden und Material zur Auswertung bereitstellt, und durch detaillierte Korrekturanleitungen für die Lehrenden begegnet. Beides wird in einer verbesserten E-Learning-Plattform integriert. Das Projekt wird maßgeblich von studentischen Hilfskräften, die das Praktikum bereits selbst absolviert haben, getragen.
- Lesewerkstatt Mathematik - für Studierende des Studiengangs Mathematik für das Lehramt an der Primar- und Sekundarstufe I sowie an Sonderschulen
Projektverantwortliche: Dr. Susanne Koch
Fachbereich: Mathematik
Im Rahmen der Lesewerkstatt Mathematik sollen mathematische Texte aus verschiedenen (teilweise auch auf Unterrichtsgestaltung abzielenden) Quellen zu unterschiedlichen Themen in drei Gruppen von vier bis fünf Studierenden, die jeweils durch die Dozentin oder erfahrene studentische Hilfskräfte betreut werden, sehr detailliert und kleinschrittig studiert werden, um die Lesekompetenz der Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu stärken. Vor allem soll es hierbei um Texte gehen, die Themen behandeln, die - ggf. in weniger abstrakter Form - auch in der Schule durchgenommen werden (können).
Da die mathematische Sprache, die das Ziel verfolgt, möglichst allgemeingültige Aussagen effizient und präzise zu formulieren, durch einen hohen Abstraktionsgrad und eine hohe formale Dichte geprägt ist, bereitet die sinnstiftende Auseinandersetzung mit derartigen Texten besonders Studienanfängerinnen und -anfängern erfahrungsgemäß nicht selten größere Schwierigkeiten. Um diese Schwierigkeiten zu reduzieren, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wöchentlich zu Hause selbstständig einen verabredeten Text studieren, den es dann in der Präsenzzeit der Veranstaltung gemeinsam und prinzipiell zeilenweise durchzugehen gilt: Hierbei wird es primär darum gehen, die individuell erarbeiteten Ergebnisse in der Gruppe zu diskutieren und Unklarheiten, Fehlschlüsse oder Umwege als Anstöße für einen konstruktiven Kommunikationsprozess zu nutzen, in dem mathematisches Argumentieren geübt wird.
- SE1-Clips - Gute Lernpraktiken mit Webcasts veranschaulichen
Projektverantwortlicher: Dr. Axel Schmolitzky
Fachbereich: Informatik
Die intensive Betreuung der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den Laborübungen von Software Entwicklung 1 (SE1) ist ein wichtiger Baustein der Studieneingangsphase am Fachbereich Informatik. Die Reflexion des Übungsbetriebs machte deutlich, dass viele hilfreiche Verhaltensweisen in den Übungen (aber auch im Studium allgemein) nur implizit vermittelt werden. Durch eine gezielte Ansprache der jugendlichen Zielgruppe mit multimedialen Inhalten sollen diese "good practice"-Strategien besser sichtbar gemacht werden. In der Studieneingangsphase sollen die Studierenden so frühzeitig darin unterstützt werden, ihr Studium adäquat zu planen und zu meistern.
Vorgesehen ist hierzu mit Studierenden und SE1-Betreuern typische Szenarien aus SE1 und der Studieneingangsphase zu identifizieren, in Storyboards zu überführen und mit Laiendarstellerinnen und -darstellern zu verfilmen. Um der überwiegend jungen Zielgruppe gerecht zu werden, sollen daraus kurze, prägnante und professionell gestaltete Webclips entstehen, die auf den Fachbereichsseiten leicht zugänglich sein werden. Neben dem Einsatz im Übungsbetrieb zu SE1 sollen diese Webclips auch dazu genutzt werden, das Informatikstudium an der Universität Hamburg außenwirksam attraktiv darzustellen.
- Online Training und Self Assessment zur Vorlesung „66-740 Experimentalphysik&ldquo
Projektverantwortlicher: Jun. Prof. Dr. Thorsten Uphues
Fachbereich: Physik
Als ergänzendes Angebot zur Vorlesung „66-740 Experimentalphysik“ wird das E-Learning-Modul „Online Training und Self Assessment“ entwickelt, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung eine individuelle und flexible Übungsplattform bietet und so eine Selbstevaluierung des Lernfortschritts ermöglichen soll.
Aufgrund der großen Teilnehmerzahlen der oben genannten Vorlesung bietet sich den Studierenden gerade in den ersten Semestern nur eine begrenzte Möglichkeit zu einer individuellen und zeitlich flexiblen Erarbeitung der Lerninhalte. Das Online Training und Self Assessment zur Vorlesung ermöglicht es den Studierenden, die Lerninhalte in Eigenverantwortung nachhaltig zu trainieren und zu überprüfen, um beispielsweise Klausur- oder Prüfungsvorbereitungen unter realitätsnahen Bedingungen durchzuführen. Das E-Learning-Modul leistet damit einen Beitrag dazu, das Erlernte besser reproduzierbar zu machen und nachhaltiger zu verankern.