Review: Orientierungseinheiten-Workshop-Tag
10. Dezember 2013, von Redaktion Universitätskolleg
Am 05. November 2013 fand unter der Leitung des Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Holger Fischer, der OE-Workshop-Tag an der Universität Hamburg statt. Dabei entwickelte sich das Selbstverständnis der Universität und der Wissenschaft als ein zentrales Thema heraus. Unser Mitarbeiter Mathias Assman war beim Workshop-Tag dabei.
Orientierungseinheiten-Workshop-Tag
Am 05. November 2013 fand unter der Leitung des Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Holger Fischer, der OE-Workshop-Tag an der Universität Hamburg statt. Dabei entwickelte sich das Selbstverständnis der Universität und der Wissenschaft als ein zentrales Thema heraus.
Ist Wissenschaft ein rein deskriptives Instrument oder hat sie im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Position und Verantwortung eine genuin ethische Komponente, die auch in Orientierungseinheiten zum Tragen kommen sollte?
Mit einem Rekurs auf Adorno und Horkheimer positionierten sich zwei Studierende in ihrem Referat auf Seiten der kritischen Theorie und forderten mit Nachdruck, dass die Universität mehr Raum für Selbstreflexion bieten solle, um gesellschaftlichen Missständen entgegen zu wirken. Die Orientierungseinheit sei hierfür ein geeigneter Ort. Im weiteren Diskussionsverlauf wurde deutlich, dass man weder eine an Hegel angelehnte Geschichtsphilosophie vertreten, noch Kapitalismus als genuin faschistoid deuten muss, um philosophische Selbstreflexion als Teil der Universität zu begreifen. Als Erbin der platonischen Akademie und im Zeichen von Humboldt ist die Universität als Ort der Wissenschaft und Bildung mehr als bloß eine Institution für die Beschreibung und Vorhersage der Natur und des Geistes, auch wenn die normative und die deskriptive Ebene methodologisch voneinander getrennt sind. So herrschte weitgehend darüber Einigkeit, dass kritische Selbstreflexion und Philosophie wichtige Elemente universitärer Lehre und Forschung sein sollten, allerdings wurde in Frage gestellt, dass von Seiten der Studierenden in den Orientierungseinheiten eine ausreichende Nachfrage nach Angeboten besteht , die über reine Information über die eigene Studienorganisation hinaus gehen und es wurde kritisch darauf rekurriert, dass manche Studierende bisherige philosophisch orientierte Gehversuche in Orientierungseinheiten als Agitation empfunden hätten.
Das Universitätskolleg brachte sich zu den Orientierungseinheiten mit einem analytisch orientierten Beitrag des wissenschaftlichen Leiters, Prof. Dr. Arndt Schmehl ein. Eine ausführliche Darstellung der Beiträge und des erzielten Arbeitsergebnisses wird das Universitätskolleg in dem Band 5 der Universitätskolleg-Schriften Ende Mai / Anfang Juni 2014 veröffentlichen.
(Mathias Assman, Servicestelle Universitätskolleg)